„So macht Lernen Spaß“, war auch in der zweiten Lern-Kinderwoche der Evangelischen Pfarrgemeinde Wallern der allgemeine Tenor. Viele Kinder konnten gar nicht genug kriegen und manche hätten gerne noch verlängert. „Wie das?“, fragen sich so manche lern-leidgeprüfte Eltern. Weil viele Kinder am Ende der Ferien wieder durchaus lernbereit sind und es in der Gruppe und vor allem mit dem bunten, abwechslungsreichen Programm einfach lustig ist. Diese Freude haben sie mit den hochmotivierten Lehrern, Betreuern und Lesepatinnen geteilt.  

Nach dem Riesenerfolg der ersten LernKIWO im Vorjahr und dem regen Zuspruch beim nachfolgenden vierzehntägig stattfindenden Lern-Abenteuerland hat sich die Zahl der teilnehmenden Kinder fast verdoppelt und die der Mitarbeiter:innen verdreifacht.  

Neben dem Wiederholen des Vorjahresstoffes gab es auch Neues: die Geschichte der schönen, klugen Königin Ester, die mit ihrem getreuen Hofbeamten Mordechai den vom Großvesir Haman geplanten Genozid an den Juden im Perserreich verhindert hat. In einem Leseworkshop wurde eine Stelle aus der Geschichte geübt und mit verteilten Rollen beim Abschlussfest den Besuchern vorgeführt. Die passende Musik dazu lieferten die Kinder, die sie mit Musiklehrer Andi sowohl auf bereits bekannten wie auch auf ihnen neuen Instrumenten einstudiert haben.  

Dass Lesen so viel Freude bereitet, ist nicht zuletzt der außergewöhnlichen Auswahl an ausgezeichneten Kinderbüchern zu verdanken, die den Kindern zum Ausleihen angeboten wurden. 

Jonas (9), 3. Klasse VS, Bad Schallerbach 

Ich durfte den König in der Ester-Geschichte lesen. Das hat mir sehr getaugt. Ich fand sowieso die ganze Woche toll, man kann lernen und spielen, sich mit anderen Kindern treffen und neue Freunde finden. Wenn ich mich bei einem Thema nicht auskannte, wurde mir sofort geholfen.

Tabea (9), 3. Klasse VS, Fraham („Mordechai“ im Lesetheater) 

Ich finde es schön, so viele neue Kinder kennenzulernen, Freundschaften zu schließen, so wie voriges Jahr. Cool sind die vielen Spiele, das ist wie Turnen, wir sind ständig in Bewegung. Mit Johannes ist es sehr lustig, der ist so cool und kann super erklären (außer, er versteht selbst mal etwas nicht  ). Er kann so gut Gitarre spielen und singen. Besonders das Lied TTT Telegrafen hat mich und alle anderen mitgerissen. 

Jana (8), 2. Klasse VS, Pichl 

Ich habe die Spiele am besten gefunden. Beim Wasserspiel mussten wir mit viel zu großen Gummistiefeln, die mit Wasser gefüllt waren, um eine Bank herumlaufen. Das war ganz schön schwer, aber total lustig. Das Lernen in der Gruppe ist viel cooler als daheim mit meiner Mama. Hier müssen alle lernen, daheim nur ich alleine. Das Essen ist gleich gut wie daheim und doch anders. Ich bin sehr gerne hier.  

Bastian (10), 3. Klasse VS, Bad Schallerbach 

Ich freue mich, dass es so etwas wie diese LernKIWO überhaupt gibt! Ich war schon voriges Jahr hier und während des Schuljahres habe ich regelmäßig beim Lern-Abenteuerland mit Lesepatinnen gelesen. Nach dieser Woche fühle ich mich viel besser auf die ersten Tests in der Schule vorbereitet. Was hier anders ist als in der Schule? Man darf reden und sitzen, wie man mag. Und wir spielen tolle Spiele, singen, machen viel Bewegung und lernen jeden Tag einen Bibelspruch, den wir beim Abschluss in der Kirche aufsagen dürfen.   

David (10), 3. Klasse VS, Scharten  

Lilli und Johannes haben mit uns Aufwärmübungen in der Früh gemacht, zum Beispiel das „Apfelklauben“ (eine Streckübung), da hat der Tag schon gut begonnen. Mir haben die Wasserspiele besonders gut gefallen und das Spiel mit der Steinschleuder! Und dass ich bei Andi trommeln und in die Trompete reinblasen durfte. Andi hat viele Instrument mitgebracht, die wir alle ausprobieren durften. Im Unterricht hat mir Deutsch am besten gefallen.  

Sophie (8), 2. Klasse VS, St. Marienkirchen

Ich hab eine Rechenschwäche, aber heute hab ich voll schnell gerechnet, nämlich eine schwierige Malrechnung. Ich weiß gar nicht, wie das passiert ist. Vielleicht, weil da so coole Erwachsene sind? Wir müssen nicht immer lernen, wir dürfen auch viel spielen. Jetzt begreife ich, was ich in der Schule nie verstanden habe. Ich möchte gerne wieder kommen! 

Gabriel (9), 3. Klasse VS, Scharten 

Daheim lese ich nur wenn meine Mutter sagt, ich muss lesen. Hier macht es halt mehr Spaß. Sogar das Lernen macht hier Spaß und natürlich die vielen lustigen Spiele! Das Schmuggelspiel mit Murmeln hat mir am besten gefallen. In Mathe bin ich besser als in Deutsch, darum mag ich Mathe gerade lieber, aber hier mag ich beides.   

Julian (9), 3. Klasse VS, St. Marienkirchen 

Das Lernen hier ist anders als in der Schule, hier wird viel gespielt und ich bin mit vielen Kindern beisammen. Das ist lustiger, als alleine zu lernen. Daheim lerne ich nur, wenn Mama sagt, dass ich muss. Am Nachmittag machen wir hier viel Sport, besonders cool ist der Parcours. Ich möchte gerne nächstes Jahr wiederkommen.   

Die Lern-Kinderwoche hat nicht nur bei Schülern und Eltern großen Anklang gefunden, auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen sind mit viel Freude an die Sache heran- und beseelt heimgegangen. Sie ist Teil des Erprobungsraumes „Familien im Fokus“ der evangelischen Pfarrgemeinden Wallern-Eferding-Marchtrenk-Scharten-Thening (WEMSchT) im Rahmen des Zukunftsprozesses „Aus dem Evangelium leben“ der evangelischen Kirche A.B. in Österreich. www.evang.at/ael 

MUT TUT GUT – wie Königin Ester mit Mut ihr Volk gerettet hat, so können auch wir uns immer wieder mutig neuen Situationen stellen.

Heuer waren 56 Kinder, 49 ehrenamtliche Mitarbeitende und vier Kochteams dabei. 

von Inge Himmelfreundpointner